Wer weiß den eigentlich so genau, wie ein Burnout aussieht. Und falls man selbst oder eine bekannte Person einen erleiden sollte, was man dann so macht? Nun –hier kann man ganz beruhigt sein. Kaum einer scheint das zu wissen. Das heißt leid-er. Und das dann viele Jahre lang.
Und so haben sich in vielen Magazinen und sonstwo sogenannte „Burnout-Fragebogen“ eingeschlichen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben einen Burnout zu erkennen und mit Fragen wie: „Schlafen Sie gut“ oder „Fühlen Sie sich öfter erschöpft“ die Menschen in die Irre locken. Die Burnouts und deren Vorstufen nicht nur verschleiern sondern auch sosehr verharmlosen, dass im Falle eines Eintritts die Welt nicht mehr verstanden wird und am Burnout vorbei therapiert. Eines sei nämlich hier angemerkt: Wer einen Burnout hat oder sich bereits in deiner Vorstufe befindet, ist nicht mehr in der Lage derartige Fragebögen auszufüllen, geschweige denn ein Magazin zu kaufen oder dieses dann noch zu lesen. Burnout Tests sind allesamt für nicht Burnout Patienten. Um diesen dann das Gefühl zu vermitteln, sie seien gerade noch einmal davon gekommen oder deren Panik vor einem Burnout zu entfachen und diese dann gleich einmal zur Freude aller Unternehmer dazu zu verleiten weniger zu arbeiten, öfter mal frei zu nehmen. Was grundsätzlich nicht schlecht ist, in diesem Fall aber auch nicht weiter notwendig. Denn es ist durchaus normal gelegentlich nicht adäquat zu schlafen oder sich auch mal erschöpft zu fühlen. Und weil nun Burnouts so ungemein modern sind und wie beschrieben nicht ernst genommen werden, ist dann eine beliebte Diagnose im Falle desselben der „Nervenzusammenbruch“. Die Wortschöpfung an und für sich schon ein Unsinn, da Nerven nicht brechen und auch nicht zusammenbrechen. Auch sehr beliebt die „Depression“. Und so werden Burnouts gerne mit Psychopharmaka behandelt. Einfach deshalb, weil mit Burnoutpatienten nicht wirklich etwas anzufangen ist. Sie haben extreme Panikattacken, hyperventilieren gelegentlich, weil die Atmung sich irgendwie komisch anfühlt, leiden unter massiven Kreislaufproblemen, nehmen ordentlich an Gewicht zu obwohl wenig gegessen wird, klagen über Herzenge, unerträgliche Schwäche, haben Angst geweitete Augen, tiefe Augenringe, sind blaß und schaffen nicht einmal mehr den Weg zur Toilette. Auf die Frage was ihnen denn nun fehle antworten sie gerne mit „Alles“! Und bei der oberflächlichen Blutanalyse fehlt ihnen dann - nichts. Und so wird beruhigt und Beruhigendes verabreicht. Und man bleibt jahrelang im Glauben, die Nerven hätten einen plötzlich verlassen und jahrelanges Nichtbessern lassen die Hoffnung auf einen früher erlebten Normalzustand schwinden.
Aber was ist es denn, was eigentlich ausbrennt? „Spurenelemente, Hormone und Mineralien“ weiß Frau Dr. Elke Seebach aus München, eine absolute Spezialistin auf dem Gebiet der Burnoutdiagnostik und Therapie. Und es gelänge viel schneller derartige Koryphäen aufzuspüren, würden sich nicht unheimlich viele Menschen, die geneigt sind an „Nervenzusammenbrüche“ zu glauben, dieses Fachgebiet auf die Fahnen schreiben. Gäbe es nur einige wenige auf Burnout spezialisierte Ärzte, wären diese dann auch über die Grenzen hinweg bekannt. Aber sei es drum.
In der Nebenniere werden Hormone produziert, erfahren wir. Eine Nebennierenerschöpfung, die den Burnout auszeichnet, bedingt demnach ein Erschöpfen der Hormonproduktion und das heißt Mangel an männlichen und weiblichen Hormonen wie Testosteron oder auch Mangel an Cortisol- dem Anti-Stresshormon. Adrenalin und Noradrenalin sind plötzlich leer und es heißt eigentlich: Auffüllen! Kalium fehlt. Selen ist weg. Kupfer, Zink. Vitamine lassen sich nur noch erahnen.
Momentaufnahmen eines Leidensweges, der nicht plötzlich eingetreten ist, sondern der auf eine jahrelange hohe Stressbelastung folgt. Die Stresshormone im Körper sind auf kurze Belastungen ausgelegt, nicht auf Dauerbeanspruchung. Was dann passiert, wenn ein derartiger Mangel eintritt ist, dass man bei der geringsten Aufregung von einem Gefühl heimgesucht wird, das einem vermitteln möchte, man drohe ad hoc abzuleben. Das Ganze begleitet von einer noch mörderischeren Schwäche. Und Aufregung kann hier schon bedeuten, dass eines der Kinder Hunger hat und man doch seinen elterlichen Pflichten nachkommen sollte oder ein unangenehmer Brief geöffnet werden muss. Das Alltägliche wird zur Bedrohung und kann nicht mehr gelebt werden, Außergewöhnliches braucht hier keiner mehr.
Und genau hier liegt auch die Gefahr des Burnouts. Er wird nicht erkannt, da zum einen alles auf eine psychische Überbelastung hinweist und zum anderen erst ein tiefer gehendes Blutbild und Hormonspiegel die Wahrheit zeigen. Somit bleibt der Burnout unbehandelt, Symptome werden beruhigt aber keine Mangelzustände ausgeglichen. Aber was tun, wenn nun ein Mensch behandelt werden muss, der nicht einmal mehr fähig ist das Allernötigste im Supermarkt zu besorgen? Wie behandelt man Burnoutpatienten?
„Zunächst benötigen wir erst einmal ein profundes Blutbild und eine spezielle Hormonanalyse. Ein Cortisol-Tagesprofil muss erstellt werden um zum einen den Wert des Cortisolspiegel anzuzeigen, und zum anderen zu sehen wie sich das Cortisol im Tagesverlauf verhält.
Und bevor diese Ergebnisse wieder bei uns im Hause sind „füllen wir die Reserven schon auf“, zum Beispiel anhand von Infusionen. Ein Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen ist ja in jedem Fall gegeben. Grundsätzlich arbeiten wir sehr viel mit Akupunktur, die Traditionelle Chinesische Medizin ist eines unserer Fachgebiete. Manche Burnoutpatienten können aber gar keine Akupunktur verkraften oder sich abends noch eine chinesische Kräuterrezeptur zuzubereiten. Auf diese Patienten sind wir spezialisiert. Wir liefern die Zubereitung fertig und weichen dann zum Beispiel aus auf die Tuina Massagen, die Akupressur. Diese wird anfänglich deutlich besser vertragen. Ziel ist es, die Lebensenergie so schnell wie möglich wieder aufzufüllen. Das Nieren-Chi.“
Wobei das Wort „Auffüllen“ in Zusammenhang mit dem Wort „Hormone“ bei Nicht-Burnot-Betroffenen unangenehme Emotionen auslösen kann. Nur bei Nicht-Burnout-Betroffenen, weil nämlich ein Burnout-Patient nichts lieber macht als so schnell wie möglich aufzufüllen. Alles andere verlängert Angst und Schrecken. Auf die Frage also, ob das Auffüllen Nebenwirkungen birgt antwortet Frau Dr. Seebach:
„Der Mangel hat Nebenwirkungen. Der Mangel überbeansprucht und schädigt den Körper. Wenn man dann ein Produkt wie Cortisol zuführt deckt man lediglich einen Bestandteil des Mangels. Eine Überdosierung, die dann schädliche Auswirkungen haben könnte, ist aber nicht gegeben. Zudem verwenden wir ausschließlich naturidentische Hormone, welche aus der Yamswurzel individuell hergestellt werden. Der Vorteil dieser Hormone ist, dass sie das identische Molekül wie unsere körpereigenen Hormone besitzen und somit nicht die - teilweise sogar krebserregenden- Eigenschaften der synthetischen Moleküle besitzen, sondern hervorragend verträglich sind.“
Wir wählen „Auffüllen“ in allen Bereichen. Mit sofort durchschlagender Wirkung. Wobei ein Phänomen des Burnouts auch eine Gewichtzunahme ist.
„Das bedingen die anabolen Hormone und deren Mangel im Körper. Sind davon nicht mehr genügend vorhanden, baut der Körper keine Muskelmasse mehr auf, sondern wandelt direkt in Fett um.“
Die Praxis Dr. Seebach wäre nicht das was sie ist, würde nicht alles getan werden, was hilft. Würden nicht mehrere Spezialisten ihrer Fachgebiete zusammen arbeiten. Und sehr schnell kommt so neben Murat Nasir einem Physiotherapeut der Traditionellen Chinesischen Medizin und spezialisiert auf Tuinamassagen und Akupressur, Frau Dr. Sun in’s Spiel. Eine Ärztin in der Seebach’schen Praxis die in langer Familientradition Traditionelle Chinesische Medizin lebt. Und mit ihr erst einmal eine 20-minütige Pulsdiagnose. Begleitet von einer Zungendiagnose. Und fast ein wenig in Manier eines Hellsehers, nennt Dr. Sun zwischen einem tiefen Hineinhorchen in das Pulsleben und das körperliche Universum, gegenwärtige und vergangene Unpässlichkeiten. „Hatten Sie vor vier Monaten einen Infekt? Vor drei Jahren eine Operation? Sie schwitzen nachts, nicht wahr? Und Sie denken sehr schnell?“ – Seltsames und Unglaubliches in Minutenschnelle. Man hätte den Anamnesebogen gewissenhafter ausfüllen sollen. Aber das Meiste, was Frau Dr. Sun aufdeckt war längst vergessen, der Infekt vom Januar scheint im Mai nicht mehr interessant. Nun – er ist. Alles spielt eine Rolle. So zumindest entscheidet der Körper, erfahren wir, und der gibt vor welche Behandlungsmethode Frau Sun anschließend wählt. Akupunktur, Moxa, das Verbrennen von Kräutern, blutiges Schröpfen, fast ein wenig wie Aderlass. Überraschend das anschließende Ergebnis. Es geht sofort besser und innerhalb weniger Tage werden das Energieniveau und die Belastbarkeit um ein Vielfaches erhöht. Soviel zum Burnout.
Und wer übrigens dachte, das Klimakterium wäre nur was für Frauen, der hat weit gefehlt. Selbstverständlich findet eine hormonelle Veränderung auch bei Männern statt. Was sich hier zunächst meist deutlich sichtbar auch an der figürlichen Veränderung festmachen lässt. Auch bei den Herren. Es verhält sich wie schon erwähnt. Aber auch das kann man wieder richten.
Fakt ist, dass man bei einem Burnout bereits nach kurzer Behandlung in der Seebach’schen Praxis und kurz heißt hier ein Monat bei zwei Behandlungen wöchentlich, tatsächlich wieder in der Lage ist bereits kleinere Bäume auszureißen. Wobei sich hier die Frage stellt, ob immer alle Bäume wirklich dazu da sind ausgerissen zu werden. Aber das ist dann auch ein anderes Thema.
Autorin und Interview: Elke Bauer