Schauspieler Jürgen Vogel im Interview

Schauspieler Jürgen Vogel im Interview

Das Lesen seiner Filmografie ist ein abendfüllendes Programm, seine erhaltenen Preise und Auszeichnung füllen ganze Vitrinen. Dennoch ist es beileibe nicht so, dass er es im Leben immer leicht hatte: Schauspieler Jürgen Vogel. Ein Quereinsteiger, ein Querdenker, im Film gerne mal der Bösewicht, im Leben wohl eher ein ganz Lieber und ein Lustiger. Seine Schauspielerei begann zunächst äusserst mühsam und er musste sie durch Nebenjobs immer wieder am Leben halten, doch letztendlich setzte sich sein großes Talent durch und offenbarte sich als echter Segen in seinem Leben. Jürgen Vogel. Wir hatten da mal ein paar Fragen an ihn! Das Lesen seiner Filmografie ist ein abendfüllendes Programm, seine erhaltenen Preise und Auszeichnung füllen ganze Vitrinen. Dennoch ist es beileibe nicht so, dass er es im Leben immer leicht hatte: Schauspieler Jürgen Vogel. Ein Quereinsteiger, ein Querdenker, im Film gerne mal der Bösewicht, im Leben wohl eher ein ganz Lieber und ein Lustiger. Seine Schauspielerei begann zunächst äusserst mühsam und er musste sie durch Nebenjobs immer wieder am Leben halten, doch letztendlich setzte sich sein großes Talent durch und offenbarte sich als echter Segen in seinem Leben. Jürgen Vogel. Wir hatten da mal ein paar Fragen an ihn!

 

HARBOR: Du hast ja immer recht viele Aufträge und Projekte. Hat sichCorona bei Dir trotzdem irgendwie bemerkbar gemacht?

Jürgen Vogel: Corona hat sich auf jeden Fall bemerkbar gemacht, denn ich sollte schon viel früher drehen und dann kam eben Corona und alle Projekte sind erst einmal auf Eis gelegt worden, beziehungsweise extrem in den Herbst verschoben worden. Insofern hat es viele Dinge extrem runtergefahren und man war wieder einmal konzentriert auf die Dinge, um die es eigentlich so geht im Leben: Familie, Menschen, die man liebt, die Kinder, das Leben, in dem man selber steckt, die Ängste, die man so hat und die Gedanken die man sich macht, über die Zukunft und dass nicht alles, was man so hat jeden Tag, auch selbstverständlich ist. Aber erstens finde ich, dass es auch eine wichtige Zeit ist, um sich darüber klar zu werden, dass es immer gut ist, in die Familie zu investieren, was Liebe und Zeit und Kraft angeht und zweitens, dass man doch noch mal überlegt, wie es um das Alter steht und ob man da abhängig ist, vom Staat. Reichen staatliche Zuwendungen aus, oder kann man da irgendwie versuchen selbst noch etwas zu machen um die Abhängigkeit nichtso groß werden zu lassen und sich selbst zu schützen.

Stell Dir vor, durch irgendeinen Umstand blieben plötzlich dieAufträge aus. Was würdest dann tun?

Na klar sagt mir etwas in mir immer, dass auch meine Arbeit nicht selbstverständlich ist. Aber ich kann ganz gut kochen! Meine Söhne haben mehrere Cafés in Berlin und wahrscheinlich würde ich sie überreden mit mir zusammen ein kleines Restaurant aufzumachen. Ich habe ja auch lang in der Küche gearbeitet, ich mag das ganz gerne, das kann ich also ganz gut. Und dann würde ich noch meinen Schwarzgurt machen und könnte bei meinem Kampfsportverein, den ich sehr schätze, auch als Trainer arbeiten. Ich würde auf jeden Fall nicht nur zu Hause sitzen und heulen.

Gab es eine Ereignis in Deinem Leben, das Deine Weltanschauung grundsätzlich verändert hat?

Generell bin ich ein Mensch, der von Anfang an in seinem Lebenmit Dingen konfrontiert war, die existenziell sind. Ob das nun Armut ist, Tod, Krankheit oder Zukunftsängste. Dinge, die mich immer wieder begleiten in meinem Leben. Und das verändert einen ja permanent. Also die Wertschätzung des Lebens, der Respekt vordem Leben und vor anderen Menschen, sind bei mir, denke ich,sehr groß.

Was ist Dein größter Wunsch?

Mein größter Wunsch wäre momentan, wenn man sich die Welt soanschaut: Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt. Für alle Menschen, für alle Ethnien, für alle Erdenbürger im Grunde genommen. Aber genauso wünsche ich mir auch für die Tiere ein faires Leben auf dieser Welt und nicht diesen Supermarkt-Gedanken, dass man sich das alles kaufen kann und entscheidet, wann das Leben zu Ende ist. Das ist natürlich etwas ganz Großes und am Ende ist es vielleicht auch abgedroschen aber letztendlich beschäftigt mich tatsächlich der Frieden und der Weltfrieden und die Armut in anderen Ländern und auch die Armut in unserem Land, von miraus. Wie können es Gesellschaften schaffen das zu eliminieren und gerechter zu machen? Das ist die große Frage der Zukunft.

Hast du eine klare Vorstellung wie die Zukunft für Dich aussehen soll?

Ich habe jetzt keine klare Vorstellung wie meine Zukunft aussieht. Ich versuche mich sehr fit zu halten und gesund zu bleiben. Ich habe ja sehr viele Kinder, so versuche ich sehr lange dieses Leben zu leben und für alle da zu sein, einschließlich natürlich auch meine Träume und Wünsche zu erfüllen. Aber vor allem eben für meine Familie da zu sein und dazu muss ich viel Kraft haben und gesund sein und lange leben. Das ist das, was ich mir für meine Zukunft wünsche, aber ansonsten denke ich nicht soviel darüber nach.

Glaubst Du, dass es notwendig ist, an sich zu glauben?

Ich glaube das es notwendig ist an sich zu glauben. Denn egal in welchem Rahmen man Wege geht in seinem Leben, ist es einfach wichtig, an sich zu glauben. Was nicht bedeutet, dass man sich überschätzen soll, sondern man sollte daran glauben, dass man prinzipiell alle Möglichkeiten hat. Dadurch dass man es sich so stark wünscht und möchte, arbeitet man einfach anders daran. Und man versucht Ungerechtigkeiten aus dem Weg zu schaffen, man versucht Bildungslücken zu schließen, man versucht einfach permanent an sich zu arbeiten. Man darf diese Anforderungen nicht auf andere übertragen. Man sollte immer an sich glauben und sollte wissen, dass wenn man viel in sich investiert und an sich arbeitet, es sich in gewisser Weise immer auszahlt, im Leben. Und ich rede jetzt hier nicht von Geld.

War es für Dich immer klar, dass Du mit dem was Du tust erfolgreich sein wirst?

Ich war mir nicht darüber im Klaren, dass ich damit erfolgreich sein werde, ich wusste nur, dass es für mich das Einzige ist, was sich richtig anfühlt, es zu tun. Und dass ich keine Wahl habe, außer das zu tun, was ich eben mache. Wenn man dann noch Erfolg hat, ist das total schön, aber es ist eben nicht selbstverständlich.

Was ist das ungewöhnlichste Angebot, dass Du je von einem deiner Fans erhalten hast?

Ich sollte mal ein Autogramm auf einen wirklich sehr hübschen Popo einer Frau schreiben. Das fand ich wirklich das merkwürdigste Angebot eines Fans.

Wie gehst Du mit Neid um?

Ich versuche Neid zu ignorieren. Neid ist keine schöne Eigenschaft, Ich bin auch wirklich sehr befreit davon. Ich finde das sehr, sehr klein und es fühlt sich einfach immer falsch an. Bei anderen ignoriere ich es und ich schäme mich für sie.

Hast Du etwas von einem Weltverbesserer in Dir?

Diese Frage kann natürlich ausarten in drei Bücher. Weltverbesserer – nein. Ich sehe diese Welt als sehr kompliziert an und ich glaube es gibt keine einfache Lösung, da sehr viele verschiedene Dinge zu bedenken sind und zu überdenken sind, das erfordert schon ein bisschen Mühe. Ich glaube, die Stammtischlösung ist die schlechteste Variante um dem Herr zu werden, was uns in Zukunft alles bevorsteht. Insofern möchte ich meinen, dass die Themen alle auf der Hand liegen: Frieden, Gesundheit, wirtschaftliche Gerechtigkeit in allen Ländern dieser Welt, Bildung, Umwelt und unsere Erde zu schützen. Und da könnte man jetzt noch ewig weitermachen.

Apropos Umwelt und Erde schützen: Du bist ja jetzt auch aufE-Bikes umgestiegen. Ist das Teil einer naturnahen Haltung?

Das E-Bike hat verschiedene Motivationen. Erst einmal finde ich es sehr praktisch, wenn man viel unterwegs ist, weil man einfach nicht durchgeschwitzt ankommt, wenn man eine längere Strecke gefahren ist. Auf der anderen Seite glaube ich, dass man eher zum E-Bike greift, als zum Auto oder Motorrad, weil es eine ganz andere Form ist, sich in der Stadt fortzubewegen. Vor allem wenn das Wetter gut ist, ist das für mich immer eine tolle Option. Als ich in den Bergen war, am Tegernsee, habe ich es lieben gelernt. Ich habe dort eine drei-Stunden-Tour gemacht und da ist das E-Bike einfach eine tolle Unterstützung. Man kann den Motor ja auch jederzeit ausschalten, er ist kein Muss! Man schaltet ihn zu, wenn man denkt,das wäre jetzt toll. Es ist etwas für Jung und Alt, das nutzen alle Generationen mittlerweile. Und dann sind diese Fahrräder auch noch wirklich attraktiv. Mir macht es immer Spaß, weil man viel näher an der Natur dran ist, weil man Feldwege fahren kann, zu denen man mit dem Auto überhaupt nicht hinkommt und zwischendurch kann man es auch mal schieben. Ich finde es sehr nahe an dem, wie man auch gerne einmal Urlaub macht, auch im eigenen Land unterwegs ist, man nirgendwo hinfliegen muss, sondern einfach das Fahrrad mitnimmt oder sich eines ausleiht, von mir aus. Es ist einfach eine tolle Art sich fortzubewegen.

Welche Unterschiede gibt es Deiner Ansicht nach zwischen Mann und Frau?

Wir werden sie nie verstehen, die Frauen, und wir werden immer mit ihnen leben wollen. Weil es gar keine andere Option gibt und es das Schönste der Welt ist. Umgekehrt denke ich, denken die Frauen das Gleiche von uns.

 

Interview: Elke Bauer
Foto: fullservice360.com

 

 

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